Maya - Glaube Hoffnung Liebe...oder: was bleibt?

 

Hej!

 

Fast ein halbes Jahr ist es schon her, dass wir uns

von Maya verabschieden mussten. Wir hatten eine wunderbare Zeit

zusammen, also genaugenommen,

waren es 6 wunderbare und sorgenfreie Monate.

Bis uns dann im Sommer 2021 auffiel, dass sich die

Muskeln um ihr rechtes Auge zurückbildeten.

 

Letztendlich wurde dann im Oktober mittels MRT ein inoperabler

Tumor am Gesichtsnerv festgestellt,

der die Symptome erklärte.

Das hat uns geschockt und sehr traurig gemacht.

Wir machten uns also gemeinsam auf diesen

letzten Weg zusammen und keiner von uns wusste,

was uns erwarten würde.

Mayas Gesundheitszustand veränderte sich manchmal

fast unbemerkt und dann wieder deutlich sichtbar.

Weihnachten 2021 war ich sehr traurig in dem

Bewusstsein, dass es wohl unser letztes

gemeinsames Weihnachten sein würde, denn der

Fortschritt der Erkrankung war nicht mehr zu

übersehen.

Ich hatte oft das Gefühl, diesen Schmerz nicht

ertragen zu können, und gleichzeitig die Hoffnung,

dass unser Abschied noch in weiter Ferne liegt.

 

Oft war ich mit Maya  allein unterwegs, weil sie große

Runden einfach nicht mehr schaffte. Bei jedem dieser

Spaziergänge weinte ich. Ich war so traurig darüber,

sie verlieren zu müssen.

Maya allerdings marschierte weiter ihres Weges,

mit ihrem unbeschreiblich willensstarken und

würdevollen Gang.

 

Wir gingen langsam, hielten mal hier und mal dort an, f

anden immer etwas Besonderes und hatten im Rahmen

unserer Möglichkeiten eine schöne Zeit!

 

Für April 22 hatten wir einen Urlaub geplant,

nur 2 Stunden Fahrt entfernt, weil Maya längere

Autofahrten schon sehr anstrengten.

Aber es kam anders…

 

Mayas Krankheit ließ uns alle einen Gang

runterschalten.

Ihre Versorgung und Pflege wurde aufwändiger,

die Gassigänge noch kürzer und der Blick in ihre

Augen schmerzhafter. Alles ging deutlich langsamer

und dadurch auch achtsamer.

Die Nächte waren belastend, wenn sie unruhig wurde

und wir nicht wussten, wie wir helfen konnten.

 

Schließlich mussten wir die Entscheidung treffen,

ich hatte gehofft, niemals in diese Situation zu

kommen, aber nun mussten wir da durch…

Ich werde diesen Tag niemals vergessen.

So furchtbar traurig und leer.

 

Und all die Tage, die dann folgten….,

zum ersten Mal ohne Maya diesen Weg gehen,

den Blick über die Hunde schweifen lassen und

die Weiße nicht zu sehen. Die Futternäpfe vorbereiten….,

einer weniger…..

 

Im Nachhinein merkte ich erst so richtig, was wir da

geleistet hatten und wie es auch stellenweise

anstrengend war.

In der Situation gaben wir unser Bestes und es

fiel uns nicht auf, was alles außer der Reihe

erledigt werden musste.

Ja, der Alltag wurde wieder leichter…

aber ohne Maya auch trauriger.

 

Sie fehlt uns bis heute, aber wir sind so froh,

dass sie bei uns sein konnte!

Sie war etwas ganz Besonderes und durch sie haben

wir kennenlernen und erfahren dürfen, welch

wunderbares Wesen die Maremmanoabkömmlinge

besitzen.

 

Und wenn ich jetzt nach fast einem halben Jahr über

diesen Verlust nachdenke und mich erinnere,

dann bin ich dankbar für diese Zeit. Ich habe für mich persönlich

viel gelernt und war in der Lage,

Maya bis zum letzten Atemzug zu begleiten.

 

Ich glaube fest daran, dass Maya jetzt an einem

wunderbaren Ort ist, ohne Schmerzen und Beeinträchtigungen.

Ich kann sie vor mir sehen,

wie sie über Wiesen flitzt und vor Lebenslust gar

nicht weiß, wohin mit sich.

Ich habe die große Hoffnung auf ein Wiedersehen

und das wird ganz wunderbar!

Sie wurde von Herzen geliebt, deshalb tut es auch

so weh.

 

Was bleibt?

Ein großes Loch zunächst…neue Erfahrungen.

Die Erkenntnis, die Welt hält nicht an, auch wenn es

sich so anfühlt.

Und tatsächlich, das Leben geht weiter, nur anders,

ganz anders.....

 

Wir haben Mayas Art sehr schätzen gelernt und es

nicht bereut, einem Tierschutzhund ein Zuhause

gegeben zu haben.

Ich würde es genau so wieder tun!

 

Und ich habe es getan!

 

Im Januar 2022 zog Ronja aus Bulgarien zu uns und

seit Sommer vervollständigt Lucia aus Sardinien

unser „Rudel“.

 

Maya hat hier Vieles verändert,

geliebt und unvergessen!

 

Ich habe die Aktualisierung meiner Homepage lange

vor mir hergeschoben, da ich auch die Rubrik

„Über mich“  bearbeiten musste…

 

Es ist Herbst, wir werden täglich mit der

Vergänglichkeit konfrontiert, und es tut weh.

Nicht nur unsere eigene Endlichkeit wird in

diesen Zeiten sichtbar, sondern auch die Endlichkeit

der Welt, wie wir sie kannten.

 

Für mich ist die Natur da ein ganz großes Vorbild:

Nach dem Loslassen, dem Absterben,

entwickelt sich Neues!

 

Und es wird wieder ganz wunderbar werden,

wenn wir den Frühling riechen und sehen können.

Wie alles wieder bunt werden wird und hell.

 

Ich wünsche dir einen geruhsamen, vielleicht auch

mal nachdenklichen Herbst, eine schöne

Vorweihnachtszeit und

Vorfreude auf das, was kommt!

 

Herzliche Grüße und Danke für dein Interesse!

 

Moni Wenk

 

 

Positiv zu denken bedeutet nicht,

dass man immer glücklich sein muss.

 

Es bedeutet, dass man auch an schweren

Tagen weiß,

dass auch wieder bessere Tage

kommen werden.

Verfasser unbekannt

 

 

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