Hej!
Herzlich willkommen zum heutigen Thema:
Der wunde Punkt…..und was passiert, wenn ihn jemand trifft!
Kennst du das?
Da fällt ein Satz, du erlebst eine Situation, liest eine Nachricht und
plötzlich bist du in einem ganz anderen Zustand, kennst dich selbst
nicht wieder, kriegst Pipi in die Augen, tief innen tuts weh oder
du hast wie panische Angst, fühlst dich so, als würdest du wie neben
dir stehen und die Welt scheint merkwürdig verändert.
Du verstehst dich selbst nicht, verstehst nicht, was da in dir vorgeht…
Du erlebt dich selbst plötzlich als sauer, aggressiv, laut, oder
brichst in Tränen aus, deine Situation scheint in diesem Moment
unaushaltbar zu sein, am liebsten möchtest du dich wegbeamen…
du verhältst dich plötzlich ganz anders, als du es von dir kennst und
wunderst dich über dich selbst?
Im Nachhinein war die auslösende Situation dann gar nicht
soooo schlimm, aber deine Reaktion darauf vielleicht unangemessen
und dir selbst unerklärlich. Kommt dir das bekannt vor?
Und, wie gehst du dann damit um?
Wir mögen ja keinen Schmerz und keine Angst, deshalb verdrängen
wir die Gedanken und Gefühle dann gern, wollen uns mit dieser
Situation nicht mehr auseinandersetzen, es war einfach zu unangenehm….
zu schmerzhaft, zu peinlich, wie wir reagiert haben…fühlte sich irgendwie
nicht erwachsen an…..eher fühlen wir uns in dieser Situation wie ein
kleines Kind….und na, wird dich nicht weiter wundern:
Da kommen die wunden Punkte natürlich auch her… 😉
Herzlichen Glückwunsch: Du kennst jetzt einen deiner wunden Punkte!
Glückwunsch deshalb, weil du jetzt die Chance hast,
dich damit auseinanderzusetzen, damit dieser Punkt heil werden kann!
Und du ihn nicht mehr vermeiden musst, sondern schon vorher weißt,
dass du es überleben wirst 😊
Ich möchte dir hier eine Hilfestellung geben, wie du mit deinen
wunden Punkten umgehen kannst, oft ist das aber auch gar nicht so leicht,
weil mitunter sehr schmerzhaft…. und wir brauchen jemanden,
der uns dabei zur Seite steht, falls das bei dir der Fall ist, dann hol dir
Unterstützung, besonders dann, wenn du dich öfter mit deinen
wunden Punkten konfrontiert siehst und deine Lebensqualität dadurch
eingeschränkt ist, dein Job darunter leidet und du vielleicht schon keine
Lust mehr hast, morgens aufzustehen…..
Tipp:
Stell dir vor, ein eingangs beschriebener Auslöser lässt dich innerlich
quasi durchdrehen und an deinem „unangemessenen Verhalten“
erkennst du, dass etwas nicht stimmt, vielleicht fühlst du dich wirklich
gerade wie ein kleines, hilfloses, ohnmächtiges, nicht gesehenes,
schlecht behandeltes Kind.
Sofort stellen sich Gefühle ein, die in dir etwas Unangenehmes bewirken.
Vielleicht kannst du sie noch gar nicht richtig benennen….findest keine
Worte dafür, wie sich das gerade anfühlt. Vielleicht schießen dir auch
Gedanken oder Bilder in den Kopf aus längst vergangenen Zeiten…..
Nimm dir doch mal die Zeit und schreib alles auf, was dir zu diesem
auslösenden Moment einfällt. Einfach alles, was dir dazu im wahrsten
Sinne des Wortes in den Sinn und ins Herz kommt!
Ungefiltert einfach aufschreiben….
Dann überleg doch mal, woher dir so manches bekannt vorkommt….
wo du ähnliches schon erlebt hast, wie du dich gefühlt hast.
Wer war beteiligt, welche Details hast du dir gemerkt?
Was hast du über dich selbst geglaubt, was über die anderen?
Was haben diese Situationen mit deinen Werten zu tun, mit dem,
was du erfahren hast? Welche Schlüsse hast du daraus gezogen oder
welche Glaubenssätze entwickelt?
Oft landen wir dann bei Begebenheiten, die sich zugetragen haben,
als wir noch klein waren. Wir waren involviert, also am Geschehen beteiligt
oder haben beobachtet….und wir haben unsere individuellen Schlüsse
aus diesen Begebenheiten gezogen….persönliche, selbstgemachte
Feststellungen oder Annahmen, die unser Selbstbild und unsere Sicht
auf die Welt geprägt haben…..wir haben Erfahrungen in dieser Zeit
gesammelt und verwenden sie heute als Schablone für alles,
was wir erleben.
Logisch, dass wir auch heute wieder mit den schmerzhaften Punkten
von früher konfrontiert werden….wir erhalten sie quasi selbst aufrecht,
weil wir ja - in diesem Fall leider 😉 – nur durch unsere eigene Brille gucken
können. Wir glauben also heute noch an unsere (Fehl-) Interpretationen
aus der Kindheit….und verhalten uns dann sogar dementsprechend ähnlich,
vielleicht auch ein bisschen modifizierter…., kontrollierter….
Falls du dir die Zeit genommen hast, um aufzuschreiben….
Du hast gerade etwas ganz Mutiges gemacht:
Du hast dich mit dem Schmerz und der Angst auseinandergesetzt,
hast zugelassen, dich zu erinnern….und bist gerade dabei, dich mit dir
selbst und deinem So-Gewordensein auseinanderzusetzen,
weil du dich für wichtig erachtest, hast du dir Zeit genommen, für dich und
deine wunden Punkte! Super gemacht!
Du hast dich mit einem wunden Punkt auseinandergesetzt und
konntest vielleicht seine Entstehung rekonstruieren, vielleicht verstehst
du jetzt besser, warum es genau an dieser Stelle so schmerzt,
was du vermisst hast, was dich ohnmächtig fühlen ließ, wo sich die große
Enttäuschung versteckt hat, in welchem Koffer die Schuldgefühle liegen
oder wo man dich schon immer übersehen hat….vielleicht weißt du jetzt
auch, wohin sich die Angst verkrochen hat….und wovor sie dich bewahren will?
Natürlich ist das nur eine Anregung….aber sie kann dir helfen,
deine wunden Punkte besser kennenzulernen und anzunehmen,
statt vor ihnen davon zu laufen, sich zu schämen oder die Gefühle mit was
auch immer zu betäuben, oder dich immer gegen alles zur Wehr setzen
zu müssen (mit welchen Mitteln auch immer… 😉 )…….
Was verletzt ist kann auch heilen….
Und falls du jetzt beim Lesen spürst, das ist nix für mich…., dann vertrau
dir selbst, und setze dich nicht allein damit auseinander….such dir jemanden,
mit dem du drüber reden kannst, das kann eine Freundin oder ein
Freund sein, dein Partner, …..oder jemand, der sich damit auskennt… 😉
Falls dich das Thema interessiert, empfehle ich dir das Buch
„Vernunft und Emotion“ von Dieter Schwartz, dort wird die Ellis Methode
vorgestellt und du hast ein „Arbeitsbuch“ in der Hand, dass dir hilft,
dir selbst zu helfen, wenn du das möchtest.
Mensch, das ist jetzt viel…..ich hoffe, ich konnte dir die wunden Punkte
ein bisschen verständlicher machen, sie gehören zu jedem von uns,
und wenn wir sie bei unserem Gegenüber wahrnehmen, dann können
wir entscheiden, wie wir damit umgehen…..denn: was braucht eine Wunde?
Und wenn du sie bei dir wahrnimmst: Sei nett zu dir, und gesteh dir
doch den ein oder anderen wunden Punkt zu, genau wie den anderen,
sei nicht sauer auf die an der auslösenden Situation beteiligten Menschen,
sie kennen nicht alle deine wunden Punkte….auch wenn sich das
manchmal anders anfühlt….Sei gut zu dir selbst und kümmer dich um
dich und deine wunden Punkte!
Ich wünsch dir jetzt eine am liebsten schmerzfreie Woche,
oder zumindest eine fürsorgliche Zeit mit dir selbst! 😉
Den nächsten Blogartikel kannst du am 08.10.18 hier lesen!
Bis dahin und herzliche Grüße
MONika Wenk
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